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  • Ein wichtiger erster Schritt

    STEAG begrüßt die Nationale Wasserstoffstrategie und hofft auf rasche Umsetzung

    Essen. Mitte Juni hat die Bundesregierung nach langem Vorlauf die Nationale Wasserstoffstrategie (NWS) vorgestellt. STEAG begrüßt die nun vorliegende Blaupause für einen erfolgreichen Markthochlauf einer Wasserstoffwirtschaft in Deutschland: „Das Papier enthält eine Reihe richtiger und wegweisender Ansätze. Wir hoffen nun aber auch, dass die Ausgestaltung dieser Ideen zeitnah in Angriff genommen wird“, sagt Joachim Rumstadt, Vorsitzender der Geschäftsführung der STEAG GmbH.

    Ausdrücklich zu begrüßen ist aus Sicht von STEAG der seitens der Bundesregierung erhobene Anspruch, beim Aufbau der Wasserstoffwirtschaft die gesamte Wertschöpfungskette im Blick zu halten. Konkret heißt es in dem Strategiepapier: „Angebot, Versorgung und Nachfrage werden immer zusammenhängend betrachtet.“

    „Diese ganzheitliche Sicht ist dringend notwendig. Denn wir müssen Produktion und Nachfrage von Wasserstoff zusammenbringen. Das ist nicht an allen Orten gegeben, an denen die Produktion von Wasserstoff prinzipiell möglich ist“, so Joachim Rumstadt. Lösung könnte es sein, mit Hilfe der politischen Flankierung die nächsten Elektrolyseure verbrauchsnah zu errichten. Wenn dies gelänge, sei das ein Meilenstein auf dem Weg, den geforderten „Heimatmarkt“ für Wasserstoff erfolgreich zu etablieren. Potenzielle Abnehmer sind beispielsweise Stahlhersteller oder auch Nahverkehrsunternehmen.

    Abgestimmtes Handeln von Bund und Ländern notwendig
    Grundvoraussetzung dafür ist eine enge Abstimmung zwischen Bund, Ländern und Kommunen, um die erkannten Potenziale, die Wasserstoff für die Ausgestaltung einer weitgehend emissionsfreien Energielandschaft der Zukunft eröffnet, tatsächlich heben zu können. Nur dann wird sich auch das selbst gesetzte Ziel erreichen lassen, insbesondere die regionale Wertschöpfung zu stärken, wie es das Strategiepapier der Bundesregierung ausdrücklich fordert.

    „Der Markthochlauf der Wasserstoffwirtschaft muss als konzertierte Aktion verstanden werden, damit sich die in diesen Energieträger gesetzten Hoffnungen auch erfüllen können“, sagt Joachim Rumstadt. Dabei dürften auch die bereits vor der Veröffentlichung der NWS auf den Weg gebrachten Projekte – im Falle von STEAG etwa das Reallabor „HydroHub Fenne“ – nicht aus dem Blick geraten.

    Auch Bestandsprojekte müssen profitieren
    „Wenn die Bundesregierung im Rahmen der NWS nun in Aussicht stellt, dass etwa der für die Wasserstoffproduktion durch Elektrolyse-Anlagen benötigte Strom von Steuern und Abgaben befreit wird, dann muss eine solche Regelung gerade für die bereits in Vorbereitung befindlichen Projekte gelten“, sagt Philipp Brammen, der bei STEAG das Projekt „HydroHub Fenne“ koordiniert.

    Die weitgehende Befreiung von Steuern und Abgaben hatte STEAG mit Blick auf den geplanten HydroHub in der Vergangenheit bereits mehrfach in die Diskussion gebracht. „Insofern fühlen wir uns bestätigt, dass diese Maßnahme sich nun zumindest als Prüfauftrag in der NWS wiederfindet“, so Philipp Brammen. Dies sei ein entscheidender Hebel, die Marktreife von technischen Innnovationen zu fördern und Konzepten zur Umsetzung zu verhelfen, was die Bunderegierung in Form von „Technologiedemonstrationen“ ausdrücklich fordere. In diesem Zusammenhang begrüßt STEAG die jüngsten Ankündigungen der Europäischen Union. Diese strebt für die Etablierung einer europäischen Wasserstoffwirtschaft ausdrücklich eine europaweite Harmonisierung der Besteuerung von Wasserstoff aus Elektrolyse-Anlagen an.

    Keinen Wasserstoff diskriminieren
    Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Frage nach der Stromquelle für den Wasserstoff. Langfristig strebt die Bundesregierung vor allem die Produktion von grünem, das heißt vollständig aus regenerativen Energien gewonnenem Wasserstoff an. „Fürs Erste muss es jedoch darum gehen, eine Wasserstoffwirtschaft erfolgreich zu etablieren. Dafür braucht es Elektrolyseure im industriellen Maßstab und Industriekunden. Wasserstoff, der aus Erdgas oder als Nebenprodukt aus industriellen Prozessen erzeugt wird, sollte dabei nicht per se ausgeschlossen werden“, sagt Joachim Rumstadt. „Das bedeutet nur eins: Wasserstoff wird teurer.“ Ähnlich sehe das die EU, die sich in ihrer eigenen Wasserstoffstrategie für die Phase des Markthochlaufs deutlich technologieoffener zeige. Schließlich brauche es nicht nur zusätzliche erneuerbare Stromerzeugungskapazitäten, sondern auch die erforderliche Infrastruktur und Stromspeicher, wenn die von der Bundesregierung auf 10 Gigawatt (GW) Erzeugungsleistung ausgelegte Wasserstoffwirtschaft in Zukunft flächendeckend mit grünem Strom versorgt werden solle.

    Zügige Umsetzung notwendig
    Insgesamt ist die Nationale Wasserstoffstrategie aus Sicht von STEAG ein wichtiger erster Schritt. Wenn es gelingt, die darin skizzierten Ideen zeitnah umzusetzen, kann dies ein starker Impuls für die Energiewende sowie die Corona-bedingt schwächelnde Konjunktur in Deutschland sein. „Wir setzen darauf, dass die Bundesregierung nun schnell für klare Verhältnisse sorgt, damit die Energiewirtschaft Rahmenbedingungen hat, dieses wichtige Zukunftsthema anzugehen“, sagt Joachim Rumstadt.