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  • Netzbetreiber stuft STEAG-Kraftwerke Bexbach und Weiher als systemrelevant ein

    Kraftwerksblöcke West 1 und 2 sowie Herne 3 in NRW werden im März bzw. Juni 2017 stillgelegt.

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    Essen. Eine wichtige Entscheidung über die Zukunft der von STEAG zur Stilllegung angemeldeten fünf Kraftwerksblöcke ist gestern gefallen. Der Übertragungsnetzbetreiber Amprion GmbH hat zwei der Kraftwerksblöcke als systemrelevant eingestuft: Die im Saarland gelegenen Kraftwerke Bexbach und Weiher sind damit aufgefordert ihre Betriebsbereitschaft aufrecht zu erhalten und bleiben am Netz. Die ebenfalls zur Stilllegung angemeldeten Kraftwerksblöcke West 1 und 2 sowie Herne 3 in NRW wurden hingegen als nicht systemrelevant eingestuft. Diese im Ruhrgebiet beheimateten Blöcke werden somit gemäß Beschluss der STEAG-Geschäftsführung im März bzw. Juni 2017 endgültig stillgelegt.

    Im November vergangenen Jahres hatte STEAG aufgrund der durch das politisch veränderte Marktumfeld sowie das anhaltend niedrige Strompreisniveau die Kraftwerksblöcke in NRW zur endgültigen und die beiden Blöcke im Saarland zur vorläufigen Stilllegung angemeldet.

    Bexbach und Weiher stabilisieren das Netz

    Bei einer Stilllegung der Kraftwerke Bexbach und Weiher wäre eine nicht unerhebliche Gefährdung oder Störung der Sicherheit oder Zuverlässigkeit des Elektrizitätsversorgungssystems zu erwarten, begründet Amprion die Bedeutung der beiden saarländischen Steinkohle-Kraftwerke. Um das zu vermeiden, wurde STEAG in einem offiziellen Schreiben aufgefordert, die Betriebsbereitschaft dieser beiden Kraftwerke zunächst bis Anfang November 2019 aufrecht zu erhalten. Bexbach und Weiher werden im Einsatz im Redispatch benötigt, um die Netzstabilität zu sichern.

    In Abstimmung mit der Bundesnetzagentur hatte der Übertragungsnetzbetreiber Amprion in den vergangenen drei Monaten die Systemrelevanz der von STEAG zur Stilllegung angemeldeten Kraftwerke im Rahmen einer Systemanalyse geprüft. Das Steinkohlekraftwerk Bexbach verfügt über eine Bruttoleistung von 780 MW, das Steinkohlekraftwerk Weiher, hält eine Bruttoleistung von 724 MW bereit.

    Freude im Saarland und Klarheit in NRW

    „Wir freuen uns über die positive Entscheidung für die Standorte Bexbach und Weiher, die viele unserer Kraftwerks-Arbeitsplätze im Saarland vorerst sichert“, sagt Joachim Rumstadt, Vorsitzender der Geschäftsführung der STEAG GmbH. „Für die drei Blöcke in NRW ist die Nachricht der Bestätigung zur Stilllegung nicht überraschend, aber dennoch für uns alle ein harter und trauriger Einschnitt in der langen Geschichte der STEAG im Ruhrgebiet.“

    Für die Kraftwerks-Blöcke West 1 und 2 ist bereits ein Interessenausgleich verhandelt worden. “Für den Block Herne 3 werden wir jetzt umgehend mit der Geschäftsführung die Verhandlungen aufnehmen“, so Ralf Melis, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats. Der Gesamtstandort Herne bleibt weiter erhalten, denn dort betreibt STEAG den Block Herne 4, neben Strom auch die Fernwärmeversorgung in der Region sicherstellt.

    Durch die endgültige Stilllegung dieser drei Kraftwerksblöcke in NRW reduziert STEAG ihre inländische Steinkohle-Erzeugung um rund 1000 MW. STEAG betreibt weiterhin eine Kraftwerksleistung in Deutschland von über 5000 MW.